Luzerner Trompeten-Ensemble
History

Das Streben nach einem neuen Klang in einer anderen Form des Zusammenspiels mehrerer Trompeten war der Hauptgrund, welcher zur Entstehung des LUZERNER TROMPETEN-ENSEMBLES führte (1997).

Die Besonderheit einer „herkömmlichen“ Trompetenkammermusikformation gründet in der Helle und Klarheit des Trompetenklanges. Dieser ist aber durch den geringen Tonumfang des Instrumentes begrenzt. Durch die Ergänzung mit einer Basstrompete wird das tiefe Register mit einem idealen Fundament gefestigt, welches in der mittleren Lage durch das lyrische Flügelhorn erweitert wird. Der Klangaufbau geht über die sonore B-Trompete zu 2 C-Trompeten, die bei Bedarf auch durch hohe Piccolo-Trompeten ergänzt werden. Um das Klangspektrum zu erweitern, ist die Ergänzung mit einer Orgel geradezu ideal.

Historisch gesehen hat das Trompetenspiel in Gruppen eine lange Tradition; angefangen beim mittelalterlichen Signalinstrument, weiter über festliche Umrahmungen höfischer Feierlichkeiten bis hin zum Einsatz auf dem Schlachtfeld - waren die mehr oder weniger dankbaren Aufgaben früherer Trompetengilden. Ein musikgeschichtlicher Glücksfall sind die glanzvollen Partien in den barocken Werken von Telemann, Purcell, Händel und vor allem Bach. Während der Klassik führte das Trompetenspiel ein eher mageres Dasein. Die klanglichen und spieltechnischen Grenzen damaliger Naturtrompeten genügten den melodischen Anforderungen einer neuen Zeit nur unzulänglich. Eine Renaissance erlebte die Trompete mit der Erfindung der Ventile, welche eine vollständig chromatische Spielweise erst ab ca. 1815 ermöglichte. Romantiker wie Bruckner, Mahler und Strauss gaben dem Instrument eine gebührende Bedeutung im kraftvollen Orchestertutti. Im 20. Jahrhundert drückte sich die enorme Wandlungsfähigkeit des Instrumentes dadurch aus, in allen Stilrichtungen eine dominante Rolle zu spielen.

Dieser historische Hintergrund reichte Jörg Conrad aus, zusammen mit Thomas Portmann, seinem Kollegen aus dem Luzerner Sinfonieorchester LSO, das neue Trompetenkind gedanklich zu zeugen. Ergänzend mit Peter Schmid und Heinz della Torre, sowie dem Basstrompete spielenden Posaunisten Otto Doppmann (drei Musiker aus dem Umfeld des LSO) wurde das Luzerner Trompeten-Ensemble geboren. Von Anfang an bestand eine enge Zusammenarbeit mit dem bekannten Organisten Jean-Marc Pulfer.

Das „Erfinden“ einer neuen Kammermusikformation beinhaltet auch das Beschaffen von passendem Notenmaterial, das in der Anfangszeit Mangelware war. Vergleicht man die Möglichkeiten, die sich beispielsweise einem Streichquartett in der Literaturbeschaffung bieten, kommt man sich, angesichts der wenigen geeigneten Noten, bestenfalls als exotischer Idealist vor. „Selber machen“ heisst also die Devise, was für den ensembleinternen Arrangeur Thomas Portmann nächtelanges Arbeiten bedeutet.

 

Eröffnungszeremonie EXPO.02

Am 14. Mai 2002 wird das Luzerner Trompeten-Ensemble um 17’00 Uhr offiziell die Expo.02 eröffnen mit der fanfare@expo.02. Die 60-minutige Show wird auf allen TV-Stationen des SF DRS in allen Landessprachen live übertragen.

Das Luzerner Trompeten-Ensemble wurde von der künstlerischen Direktion der EXPO.02 eingeladen, mit einem einmaligen musikalischen Beitrag die Eröffnungszeremonie der EXPO.02 musikalisch zu umrahmen. Zu diesem Zwecke wurde vom Juni 2001 bis 29. September 2001 gesamtschweizerisch ein Kompositionswettbewerb ausgeschrieben in der Besetzung:

12 Trompeten und vier Schlagwerke

Der Preisträger der 43 eingegangenen Kompositionen heisst Felix Huber. Er ist Berufsmusiker und wohnhaft in Rupperswil AG. Seine fanfare@expo.02 erfüllt alle Vorgaben des Luzerner Trompeten-Ensembles und der künstlerischen Direktion der Expo.02. Felix Huber wurde von der Jury einstimmig als Wettbewerbssieger auserkoren. Der Kompositionswettbewerb war mit Fr. 20’000.- dotiert.

Die für die fanfare@expo.02 zusätzlich notwendigen sieben Trompeter und die vier Schlagzeuger rekrutieren sich aus den Solopositionen der grossen Schweizerischen Sinfonieorchester.

Dirigent

Die fanfare@expo.02 wird dirigiert vom Chefdirigenten des Luzerner Sinfonieorchesters LSO, Jonathan Nott. (Chef Bamberger Sinfoniker und Ensemble Intercontemporain Paris).

fanfare@expo.02

Will man die fanfare@expo.02 einem Musikstil zuordnen, so wird man schnell feststellen, dass Elemente der klassischen Musik, der Unterhaltungs- der Volksmusik, der Jazzmusik und der Popmusik gleichwertig angewendet wurden. Ein Werk also, dass „Jedermanns Geschmack“ befriedigt; ein würdiges, brillantes, musikalisches Feuerwerk zur Eröffnung der Expo.02.

Supporterunterstützung

Das ganze Unternehmen ist nur möglich geworden, dank der finanziellen Unterstützung verschiedenster Institutionen und Behörden. Die Mitglieder des Luzerner Trompeten-Ensembles bedanken sich bei allen Institutionen und politischen Gremien herzlich für die grosszügige Unterstützung.